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Die Geschichte
des SV Buching-Berghof
Die Berghofer, die Buchinger und die Trauchgauer Schützen
haben bis Mitte der 1880er Jahre gemeinsam in Halblech geschossen. Zuerst
waren es die Trauchgauer Schützen, denen der Weg zu Fuß nach
Halblech unbequem wurde und sie gründeten in Trauchgau eine eigene
Zimmerstutzengesellschaft. Da sagten sich die Berghofer und die Buchinger
Schützen: »Ja wenn es den Trauchgauern zu weit ist und nicht
mehr nach Halblech kommen, dann gehen wir auch nicht mehr so weit und
gründen selber eine Schützengesellschaft«. So kam es im
Winter 1888/89 beim Neuwirt in Buching zur Gründung der »Zimmerstutzengesellschaft
Berghof«. Dass dieser Verein nicht in Berghof, wie man annehmen
möchte, sondern in Buching gegründet wurde, erklärt sich
so, dass der damalige Besitzer des Gasthauses zum Neuwirt vom Ortsteil
Kniebis bei Berghof stammte und daher eine direkte Beziehung zu den Berghofer
Schützen bestand.
Nach mündlicher Überlieferung waren Franz Häringer (Gassenschneider)
und Georg Beer (Roßbaltes) die treibenden Kräfte die zur Gründung
der Zimmerstutzengesellschaft anregten und mit den 16 aufgeführten
Gründungsmitgliedern den neuen Verein gegründeten.
Gründungsmitglieder:
• Häringer Franz (Gassenschneider)
• Beer Georg (Roßbaltes)
• GunkelJosef
• Kotz Mathias
• Mohrherr Remigius (Obere Tiroler)
• Köpf Bonaventura (Ottar)
• Schichtl Martin (Schmid)
• Wörle Ägidius (Ägider)
• Stöger Ludwig (Untere Tiroler)
• Straubinger Josef (Lutzer)
• Schicht! Martin (Langer Niederhofen)
• Niklas Ludwig
• Straubinger August (Lutzer)
• Pfanzelt Georg
• Martin Hugo (Schäffler)
• Mohrherr Martin (Bichlmann)
Am 19. Februar 1889 führte man dann gleich das 1. Preisschießen
wiederum beim Neuwirt in Buching durch. Es beteiligten sich damals 23
Schützen und zwar aus Berghof, Buching und Halblech. Zu Fuß
von Berghof nach Buching zu den Schießabenden und wieder heim, war
aber dann doch etwas weit und so zogen die Schützen bereits 1890
um in den Gasthof Straubinger (Frohe Aussicht) nach Berghof. So wurde
am 13. April 1890 in Berghof das erste Endschießen abgehalten mit
einer Beteiligung von 14 Schützen. Im November 1890 ist wieder ein
Zimmerstutzenschießen in Berghof mit 16 Schützen aufgezeichnet.
Es wurden 12 Beste (Preise) ausgegeben. Es ist also bereits in den ersten
Jahren ein sehr reger Schießbetrieb zu verzeichnen. 1893 haben sich
die beiden Schützen Gassenschneider und Roßbaltes bei einem
Zimmerstutzenschießen in der Wildsteig beteiligt. Es steht geschrieben,
dass sie zu Fuß die Strecke zurückgelegt haben und erst in
der Frühe nach Hause kamen, weil es so viel Neuschnee angelegt hatte.
Lassen sie kurz ausführen wie man damals geschossen hat. Die Entfernung
zur Zielscheibe betrug 10 Meter, geschossen wurde mit dem Zimmerstutzen
auf 4er Scheiben an 2 Ständen. Als Beleuchtung diente eine Petroleumlampe
und natürlich mit einem Zieler, weil es damals ja noch keine Zugstände
gab.
Schützengesellschaft Berghof 1901, aufgenommen beim
Anwesen Josef Gunkel (Schlatweber) in Berghhof
Im Jahre 1901 haben sich dann die Buchinger
Schützen von der Zimmerstutzen-gesellschaft Berghof getrennt, aus
dem gleichen Grund wie man sich damals von Halblech getrennt hatte. Es
war einfach zu beschwerlich, besonders im Winter, zu Fuß zu den
Schießabenden zu kommen einen Schneepflug wie heute gab es ja nicht.
Am 14. November 1901 kam es schließlich zur Gründung der »Zimmerstutzengesellschaft
Buching.« Leider sind uns hier die Gründungsmitglieder nicht
überliefert worden, aber die Satzung mit 18 Paragraphen ist im Original
in unseren Händen. Es waren recht strenge Paragraphen, die sich die
Schützen auferlegt haben. Das hat noch nicht gereicht und so haben
die Schützen schon bald darauf noch zusätzlich 16 Schießbestimmungen
beschlossen.
Der Paragraph 1 dieser Satzung hat heute noch volle Gültigkeit und
steht in einer nur wenig geänderten Form, in unserer heutigen Satzung.
Er lautete damals: »Der Zweck der Gesellschaft ist Übung im
Zimmerstutzenschießen und gesellige Unterhaltung«. Als Schützenmeister
in Buching wurde Bernhard Epple gewählt. In Berghof wurden bis zum
Beginn des 1. Weltkrieges regelmäßig Schießabende und
jedes Jahr ein Endschießen abgehalten. Die Vereinsführung lag
immer noch bei Franz Häringer. Leider fehlen uns über die Zeit
von 1898 bis 1924 die Protokollbücher, aber in einem niedergeschriebenen
Bericht vom Schützenmeister anlässlich eines Jubiläumsschießens
im Jahre 1929 steht, dass gleich nach Kriegsende der Schießbetrieb
wieder aufgenommen wurde. Schützenmeister war zu dieser Zeit in Berghof
Josef Köpf (Bildhauer). Auf Grund der Inflation war ab 1923 ein Schießbetrieb
in einem Gasthaus nicht mehr möglich, es war eine schlechte Zeit,
man konnte sich kein Bier mehr leisten und zudem war dieses so dünn,
dass man ja gar kein Bier mehr trinken konnte und so zogen die Berghofer
Schützen vom Gasthof Straubinger um in die Wagnerwerkstätte
zum Lenze Thomas.
In Buching beim Neuwirt wurde 1926 noch ein Preisschießen ausgetragen,
an dem sich 50 Schützen beteiligten aus Berghof, Buching und Trauchgau.
Es wurden damals 15 Preise ausgegeben. Schützenmeister in Buching
war zu dieser Zeit Bernhard Mohrherr (Manger).
1926 war für die Buchinger Schützen auch ein schicksalhaftes
Jahr. In den vergangenen Jahren kamen mehrere junge Schützen zum
Verein und es kam zwischen den Alten und den Jungen zu solch massiven
Streitigkeiten, daß eine Vereinsteilung stattgefunden hat. Die Jungen
zogen beim Neuwirt aus und gründeten beim Alten Wirt die »Zimmerstutzengesellschaft
Buching II«. So schossen ab dieser Zeit beim Neuwirt die Alten (Polizisten,
Lehrer und Jäger) und beim Alten Wirt die Jungen (die Zugroasten
- das sind die, die nach Buching eingeheiratet haben).
Ebenfalls 1926 wurde in Berghof ein 2. Verein gegründet und zwar
die »Kleinkaliberschützengesellschaft Berghof«. Geschossen
wurde mit dem Kleinkaliber ohne Schießstand im Bauregraben (Pfefferbichl).
Bereits im Jahr 1929 haben die Kleinkaliberschützen unterhalb der
St. Peterskirche ihr Schießhaus erbaut. Schützenmeister war
hier Rudolf Ressle.
1929 haben die Zimmerstutzenschützen von Berghof anlässlich
des 40-jährigen Vereinsjubiläums zu einem großen Preisschießen
eingeladen. Es haben sich damals 109 Schützen daran beteiligt. Sie
kamen aus Trauchgau, Steingaden, Schwangau, Füssen, Roßhaupten,
Peiting, Prem und natürlich auch aus Buching. In dieser Zeit bis
zum Beginn des 2. Weltkrieges ist in Berghof ein normaler Schießbetrieb
im Gasthof Straubinger zu berichten.
In Buching hat man im Jahre 1931 Josef Merbeler (Schmid SeppI) zum Schützenmeister
gewählt. Es war im Jahre 1933, da verlangte der Neuwirt in Buching,
dass die wöchentlichen Schießabende vom Samstag auf den Mittwoch
verlegt werden, weil am Samstag die Sänger Singprobe haben und daher
für die Schützen kein Platz mehr ist. Darüber waren dann
die Altschützen so verärgert, dass sie im Jahre 1934 beim Neuwirt
auszogen und beim Alten Wirt in Buching Einzug hielten. Es kam dann auch
schnell zur Wiedervereinigung der beiden Zimmerstutzen-Gesellschaften
von Buching, allerdings mussten personelle Veränderungen stattfinden.
So musste der seit nur 1931 amtierende Schützenmeister Josef Merbeler
zurücktreten und es wurde wieder Bernhard Mohrherr (Manger) zum Schützenmeister
gewählt. Es ist jetzt wieder Ruhe bei den Buchinger Schützen
eingekehrt und man kann von einem normalen Schießbetrieb berichten
bis zum 2. Weltkrieg immer unter der Führung von Schützenmeister
Bernhard Mohrherr.1935 war es, da haben die Berghofer Schützen eine
Partie Holz gesteigert, gemacht und verkauft. Mit diesem Geld sollte eine
Vereinsfahne gekauft werden. Es konnte damals aber kein Fahnenjunker gefunden
werden und so wurde das ganze Vorhaben wieder fallen gelassen.
In der Zeit von 1942 - 1951 ruhte wegen dem 2. Weltkrieg auch bei uns
der gesamte Schießbetrieb. Im Jahre 1945 mussten auch wir die Gewehre
an die Besatzungsmacht abgeben. Man glaubte an das Ende des Schützenwesens.
Hier ist auch das Ende der »Kleinkaliber-Schützengesellschaft
Berghof« zu verzeichnen. Viele unserer Schützen mussten auf
den Schlachtfeldern des 2. Weltkrieges ihr Leben lassen, oder kehrten
aus der Gefangenschaft nicht mehr nach Hause.
1951 haben auch unsere Schützen vom Nullpunkt mit dem Schießen
mit einem Luftgewehr neu begonnen. Der Schützengeist hat also zwei
Kriege überdauert und mit großem Ehrgeiz haben sich die Schützen
mit dem Umgang des Luftgewehres geübt und bald wieder gute Ergebnisse
erreicht. Schützenmeister in Berghof war zu dieser Zeit Martin Josef
(Schäffler).
1952 wurde in Buching zum Schützenmeister jetzt wieder Josef Merbeler
gewählt. Anlässlich des Gautrachtenfestes, das 1952 in Buching
stattgefunden hatte, wurde das 1. gemeinsame Schießen mit dem Luftgewehr
zwischen Buching und Berghof ausgetragen.
1953 wurde zum Schützenmeister in Berghof Rudolf Ressle gewählt.
Ebenfalls 1953 hat der Jagdpächter Puricelli den beiden Schützenvereinen
Buching und Berghof einen Pokal gestiftet. Dieser wurde dann jährlich
abwechselnd in Buching und Berghof ausgeschossen. Der Gewinner war zugleich
Schützenkönig von beiden Vereinen. Unstimmigkeiten zwischen
den beiden Vereinen haben Anfang der 60er Jahre zum Abbruch der gemeinsamen
Schießen geführt. Jeder Verein hat seit dieser Zeit eine eigene
Schützenkette.
1958 zogen die Berghofer Schützen wegen Differenzen mit dem Wirt
erneut um, vom Gasthof »Zur frohen Aussicht« zum »Stoffelwirt«
nach Bayerniederhofen. Hier konnten sie aber nicht sehr lange bleiben,
da beim Stoffelwirt schon bald der Saal zu Fremdenzimmern ausgebaut wurde.
So haben 1959 die Berghofer Schützen den Beschluss gefasst ein eigenes
Schützenhaus zu bauen. In der Kasse waren zu dieser Zeit nur 277,58
DM. Es war also keine leichte Aufgabe mit so wenig Geld den Neubau in
Angriff zu nehmen. Unzählige freiwillig geleistete Arbeitsstunden
und unentgeltlich zur Verfügung gestellte Fahrzeuge haben dann im
Herbst 1960 zur Fertigstellung des Schießhauses geführt. Am
5. November
1960 konnte dann das Eröffnungsschießen im neuerbauten Schützenhaus
stattfinden. Es konnte jetzt auf 4 Schießständen geschossen
werden. Der Verein Berghof hatte inzwischen 34 Mitglieder. Der Bau des
Schützenhauses
1960 hat in Buching Georg Schwaiger das Amt des Schützenmeisters
von Josef Merbeler übernommen. Ab dieser Zeit ist auch in Buching
ein starker Mitgliederzuwachs festzustellen.
1962 war für Berghof ein Jahr mit außergewöhnlichen sportlichen
Erfolgen. So errang Schützenmeister Rudolf Ressle die Würde
des Gauschützenkönigs des Gaues Allgäu in Kempten und Josef
Geiger wurde bei diesem Schießen Gaumeister des Gaues Allgäu.
Es hatten sich damals 12 Schützen aus Berghof beteiligt und die haben
gleich 37 Preise mit nach Hause gebracht.
1965 wurde Max Christa zum Schützenmeister von Berghof gewählt.
1967 haben die Berghofer Schützen ihr Schießhaus um 5 Meter
verlängert so dass die Schießstände und der Aufenthaltsraum
getrennt waren. Auch dieser Anbau wurde von den Mitgliedern wiederum mit
großem Fleiß erledigt.
1971 wurde in Berghof Josef Oßwald zum Schützenmeister gewählt.
Bereits im Jahre 1973 ist ein erneuter Anbau an das Schützenhaus
in Berghof erfolgt und zwar die Abortanlage und die Küche.
Ebenfalls im Jahre 1973 haben die Buchinger Schützen beim Alten Wirt
im Dachboden eine Schießstätte mit 6 Zugständen erbaut.
An dieser Stelle sollen die beiden Wirtsleute Alte Wirt's Fritz und Sefa
erwähnt sein, denen die Schützen danken, dass sie einem so großen
Umbau zugestimmt haben. Auch hier wurden von den Schützen viele freiwillige
Arbeitsstunden geleistet bis zur Fertigstellung zum Eröffnungsschießen
am 24. November 1973.
Der Aufenthaltsraum für die Schützen war damals direkt hinter
den Schießständen, aber schon der erste Winter zeigte, dass
der vorhandene Ölofen keine ausreichende Temperatur herbrachte und
wir alle schrecklich frieren mussten. Gleich im nächsten Sommer hat
man dann einen Aufenthaltsraum dazugebaut, wiederum mit fast keinem Geld
und vieler freiwillig geleisteter Arbeit.
1974 wurde in Berghof Johann Wörle zum Schützenmeister gewählt.
Er hatte die Vereinsführung inne bis zum Mai 1980.
1977 hat der Schützenverein Buching sich bereit erklärt das
13. Gauschießen des Gaues Ostallgäu durchzuführen, mit
einem Startkapital von nur ca. 800,- DM, ein wahrlich abenteuerliches
Unternehmen, wenn man bedenkt, dass der Verein als nicht eingetragen im
Registergericht galt und jedes Mitglied mit seinem Privatvermögen
haftete, wenn hier mit Verlust abgerechnet würde. Aber die Buchinger
Schützen haben auch das gemeistert. Mit einer Beteiligung von 380
Schützen war dieses Schießen eine rundherum gelungene Veranstaltung.
Es wurden hierbei 130 Sachpreise mit einem Wert von ca. 14.000,- DM und
viele Geldpreise an die Schützen ausgegeben.
Mit dem Überschuss aus diesem Gauschießen hat man in Buching
dann elektrische Zugstände gekauft und den Kauf einer Vereinsfahne
beschlossen. Da die beiden Schützenvereine Buching und Berghof bei
Festumzügen in den vergangenen Jahren immer gemeinsam als ein Verein,
allerdings ohne Fahne, aber mit zwei Vereinstäfelchen auftraten,
hat man dieses Vorhaben, den Kauf einer Fahne miteinander abgesprochen.
Die Buchinger wollten ursprünglich, dass man nur die Fahne gemeinsam
hat und jeder Verein in seiner alten Form fortbestehen bleibt. Die Berghofer
Schützen meinten dagegen, dass dieser Vorschlag auf lange Sicht wenig
Wert hätte und dies der geeignete Anlass wäre, die beiden Vereine
zu vereinigen. Man beschloss, dass in beiden Vereinen in Berghof und in
Buching am 3. November 1979 je eine Mitgliederversammlung entscheiden
sollte, für oder gegen den Zusammenschluss. Der Verein Berghof entschied
sich für den Zusammenschluss. In Buching stimmten die Mitglieder
aber gegen den Zusammenschluss. Es war in Buching eine recht brisante
Lage entstanden. Die Vorstandschaft wollte den Vereinszusammenschluss,
die Mitglieder haben aber dagegen abgestimmt. So konnte erst in einer
außerordentlichen Mitgliederversammlung am 15. Dezember 1979 in
Buching die Zustimmung erreicht werden.
Am 23. Mai 1980 war es schließlich soweit, es konnte in Buching
beim Alten Wirt die Gründungsversammlung stattfinden. Es wurde hierbei
eine neue Satzung angenommen und beschlossen, dass künftig die Winterschießen
wie bisher in Buching und in Berghof getrennt abgehalten werden und ein
gemeinsames Königsschießen jedes Jahr abwechselnd einmal in
Berghof und einmal in Buching durchgeführt wird. Als 1. Schützenmeister
wurde Oskar Streif gewählt. Der neue Verein zählt jetzt 125
Mitglieder.
Nur wenige Wochen später, am 3. Juni 1980 wurde die Anschaffung der
Vereinsfahne beschlossen. Im November des gleichen Jahres hatten wir unsere
Entwürfe fertig. Auf der einen Seite die Kapelle am Wankerfleck mit
dem Geiselstein im Hintergrund und auf der anderen Seite, ein Gamskopf
mit gekreuzten Gewehren. Mit der Herstellung unserer Vereinsfahne wurde
die Niederbayerische Fahnenstickerei in Schierling beauftragt.
Ebenfalls im Jahre 1980 wurde eine vollelektronische Teilermaschine gekauft.
Bei dieser Maschine muss man nur noch die beschossene Scheibe einlegen
und auf die Starttaste drücken, dann wird das Ergebnis ganz vollautomatisch
durch die Elektronik ermittelt und auf 1/10 Teiler genau angezeigt. Vom
Vereinsausschuss wurde auch beschlossen, dass bis zum ersten gemeinsamen
Königsschießen im Januar 1981 die Schützenketten der beiden
ehemaligen Vereine Buching und Berghof zusammenzuarbeiten sind. Von einem
Schongauer Uhrmachermeister wurde die neue Schützenkette gefertigt
mit allen Königstalern von 1961 bis 1980 aus Buching und Berghof.
Die Schützenkette von Berghof wurde zur Jugendkette.
Das Jahr 1981 war geprägt von der Anschaffung einer Vereinstracht.
Bei einer Mitgliederversammlung am 21. August 1981 beim Alten Wirt in
Buching wurde durch Abstimmung entschieden, dass der vorgestellte braune
Lodenanzug mit langer Hose und der gleichfarbige Hut einer Firma aus Bad
Wiessee mit einem Spielhahnstoß unser neuer Schützenanzug werden
solle. Von 42 anwesenden Mitgliedern haben sich sofort über 30 Schützen
bereit erklärt, die neue Vereinstracht zu kaufen. Die Schützendamen
haben bei einer Versammlung am 17. September 1981 im Gasthaus »Zur
Frohen Aussicht« in Berghof einstimmig beschlossen, dass sie ein
Kostüm aus dem gleichen Stoff wie die Schützenanzüge mit
einer weißen Bluse und ebenfalls den Schützenhut mit Spielhahnstoß
als Vereinstracht tragen wollen. 10 Damen haben sich sofort für die
neue Schützentracht entschieden. Der Verein hat die Anschaffung jeder
neuen Schützentracht mit DM 150,-bezuschußt. So waren es über
50 Schützen und 12 Schützendamen, die sich unsere Schützentracht
gekauft haben.
Der Schützenverein hat sich ebenfalls 1981 mit weiteren Anschaffungen
für die bevorstehende Fahnenweihe ausgestattet. So fiel in diese
Zeit die Gestaltung und Anschaffung der neuen Vereinsstempel, der Stoffabzeichen
für die Sportbekleidung und eines neuen Vereinstäfelchens für
die Festzüge. Im Herbst 1981 begannen dann die eigentlichen Vorbereitungen
für unsere Fahnenweihe, die auf den 15. August 1982 festgelegt wurde.
Bei einer Versammlung am 28. Mai 1982 hat der Schützenverein 6 seiner
ältesten Mitglieder wegen deren hohen Verdienste um den Verein zu
Ehrenmitgliedern ernannt. Es waren dies Rudolf Ressle sen., Engelbert
Geiger, Franz Christa, Jakob Schnitzer, Georg Stenzer und Fritz Enzensberger.
Am 1. August 1982 hat sich der Schützenverein das 1. Mal in seiner
neuen Schützentracht an einem Festzug in Peiting beteiligt und hat
von den Zuschauern viel Beifall erhalten.
Der 15. August 1982, der Tag unserer Fahnenweihe, ist zweifellos ein Höhepunkt
unserer Vereinsgeschichte. Bei strahlendem Sonnenschein wurde am Kirchplatz
in Bayerniederhofen bei einem feierlichen Festgottesdienst von unserem
Pfarrer H.H. Georg Keller unsere Vereinsfahne kirchlich geweiht. Die im
Dialekt vorgetragenen Festprologe, sowie die gewaltige Festpredigt unseres
Herrn Pfarrers, haben zu einer Stille und Andacht geführt, wie man
sie gar nicht beschreiben kann. Noch tief gerührt von der kirchlichen
Weihe, übergab die Fahnenmutter Marianne Sponagl die Vereinsfahne
an den 1. Fähnrich Bernhard Lang. Es wurden nun die gestifteten Fahnenbänder
an die neue Vereinsfahne angebracht. Die Vereinigten Schützen Trauchgau
sind uns bei der Fahnenweihe als Pate zur Seite gestanden.
Bei glühender Hitze ging es dann am Nachmittag beim Schützenfestzug
durch Buching. Mit 9 Musikkapellen, 6 Festwägen und fast 40 Schützenvereinen
hat der Festzug mit ca. 1.100 Teilnehmern eine Länge erreicht, dass
man den vorgesehenen Weg verlassen und einen Umweg durch die Poststraße
zurück ins Festzelt gehen musste.
Am 24. April 1983 wurde auf dem Sportplatz in Bayerniederhofen ein Vereinsfoto
in unserer neuen Tracht und der Vereinsfahne gemacht. Am Abend haben wir
dann einen Lichtbildervortrag über unsere Fahnenweihe abgehalten.
Es war im Jahr 1983, da hörte man, dass die Feuerwehr Buching mit
seiner Unterbringung nicht mehr zufrieden ist. Man sprach von dem Bau
eines neuen Feuerwehrhauses. Der Schützenverein hat daraufhin sofort
bei der Gemeinde den Antrag gestellt, bei einem eventuellen Neubau eines
Feuerwehrhauses den Einbau einer gemeinsamen Schießstätte für
die beiden Abteilungen Buching und Berghof vorzusehen. Am 1. November
1984 stellte der Schützenverein an die Gemeinde den schriftlichen
Antrag auf die Unterkellerung des Feuerwehrhauses für uns Schützen.
Bei unserer Generalversammlung am 27. Januar 1985 informierte uns Bürgermeister
Herbert Singer, dass die Gemeinde Haiblech als Bauherr des Feuerwehrhauses,
dem Schützenverein Buching-Berghof das Kellergeschoss im Rohbau zur
Nutzung überlässt. Es erfolgte eine schriftliche Abstimmung
der Vereinsmitglieder, die ein klares »Ja« für eine gemeinsame
Schießstätte ergab. So wurden im Jahre 1985 Planungen für
den Ausbau der Schießstätte ausgearbeitet und Zuschussanträge
gestellt.
Im Herbst 1986 wurde schließlich mit dem Neubau des Feuerwehrhauses
begonnen. Mit großem Fleiß der Vereinsmitglieder und immer
unter der Anleitung des 1. Schützenmeisters Oskar Streif wurde im
Jahr 1987 und 1988 der Ausbau der gemeinsamen Schießstätte
vorangetrieben. Es sind nahezu alle Bauberufe unter unseren Vereinsmitgliedern
vertreten, so dass alle anstehenden Arbeiten fachmännisch ausgeführt
werden konnten.
Es wurden von den Vereinsmitgliedern ca. 4.500 Arbeitsstunden unentgeltlich
und freiwillig geleistet. Es ist zu erwähnen, dass die vorausberechnete
Bausumme und deren Finanzierung ziemlich genau eingehalten werden konnte.
Unser Dank gilt hier der Gemeinde Halblech, für die Überlassung
der Räumlichkeit für den Ausbau der Schießstätte.
Für die Finanzierung dieser Baumaßnahme musste der Verein einen
Kredit aufnehmen, deren Rückzahlung uns in den nächsten Jahren
noch viel beschäftigen wird.
Am 15. Oktober 1988 konnte der Verein schließlich seine Mitglieder
zum Eröffnungsschießen in seine neu geschaffenen Räume
einladen. Am 22. Oktober 1988 fand dann für die geladenen Gäste
die offizielle Einweihungsfeier statt mit allen Festansprachen. Alle lobten
unser gelungenes Werk, die Schießanlage mit 17 elektrischen Zugständen
und ein urgemütlicher Aufenthaltsraum mit bis zu 80 Sitzplätzen.
Ja, unser 1. Schützenmeister Oskar Streif hat sich in den letzten
Jahren durch seinen Fleiß und Können einen 2. Titel erworben,
er ist auch ein großartiger Baumeister.
Seit dem 29. Oktober 1988 schießen wir nun in unserer neuen Schießanlage
gemeinsam und es ist erfreulich, dass sich bei den wöchentlichen
Winterschießabenden oft bis zu 60 Schützen beteiligen. Die
Schießanlage im Dachboden beim Alten Wirt in Buching wurde aufgelöst
und abgebaut. Das Schützenhaus in Berghof wurde nicht verkauft, sondern
nur verpachtet.
In den Jahren von 1980, der Zeit also der Vereinszusammenlegung, bis zum
Jahr 1988, der Fertigstellung der gemeinsamen Schießanlage im Keller
des neuen Feuerwehrhauses, wurden regelmäßig in der Winterzeit
in Buching und in Berghof getrennte Schießabende abgehalten. Bei
den Meisterschaften, den Rundenwettkämpfen oder bei Vergleichsschießen
ist unser Verein gemeinsam zum Wettkampf angetreten. An den Rundenwettkämpfen
des Gaues Ostallgäu haben wir zu dieser Zeit mit 4 Mannschaften in
der Schützenklasse und mit 2 Jugendmannschaften in den eingeteilten
Gruppen teilgenommen.
1989 hat unsere 1. Mannschaft in der Gruppe 1 den 1. Platz belegt und
wird zum Aufstiegskampf in den Bezirksrunden-Wettkampf antreten. Wir haben
auch in den vergangenen Jahren Vergleichsschießen mit unserem Nachbarverein
Schwangau und Osterreinen durchgeführt. Die Mitgliederzahl unseres
Vereines ist von 125 im Jahre 1980 auf 170 im Jahre 1988 angewachsen.
In den Sommermonaten treten dann mehr unsere Kleinkaliberschützen
in den Vordergrund. Bei allen Bildscheibenschießen der näheren
Umgebung und dem benachbarten Tirol sind unsere Kleinkaliberschützen
anzutreffen. Die zahlreich gewonnenen Pokale und Urkunden sind Zeugen
der guten Leistungen unserer Schützen, Schützendamen und Schützenjugend.
Im Jahr 1989 wird nun unser Verein 100 Jahre alt. Aus diesem Grund haben
wir alle Schützen des Gaues Ostallgäu zum Gauschießen
zu uns nach Buching-Berghof in unsere neue Schießanlage eingeladen.
Geschossen wurde an 12 Tagen mit dem Luftgewehr und der Luftpistole. Mit
einer Spitzenbeteiligung von 473 Schützen, das waren fast 100 mehr
als bei den vorangegangenen 'Gauschießen, konnten wir dieses sportliche
Ereignis erfolgreich abschließen. Wegen der so großen Beteiligung
mussten wir die Zahl der Festpreise und auch der Geldpreise entsprechend
erhöhen. Für die Auswertung der Ringergebnisse konnten wir die
vom Schützengau Ostallgäu neu angeschaffte, vollautomatische
Ringzählmaschine benützen. Für die Erstellung der Siegerliste
benützt man heute einen Computer.
Vom 11. -15. August 1989 feiern wir unser 100-jähriges Vereinsjubiläum
in der Form eines Schützenfestes mit einem Festgottesdienst, Schützenumzug
und Festzeltbetrieb.
Buching, Juli 1989
Martin Willi
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